Man sagt, die Kreativität kommt bei der Arbeit. So passiert es mir oft, dass ich die besten Ideen habe, wenn ich schon mittem im Projekt bin. Und wie ich die Idee, einen Gürtel mit bezogener Schließe ohne passendes Bezugskit zu nähen umgesetzt habe, zeige ich Euch in diesem Beitrag.

Schon lange wollte ich mir mal zu einem Kleid einen passenden Gürtel aus dem selben Stoff nähen. Ich hatte auch bereits einmal einen Versuch gestartet, war allerdings mit der Schließe total unzufrieden: Denn die schwarz-silberne Schließe passte weder zum Gürtel, noch zum Kleid. Also habe ich ihn wieder auseinander genommen und die Idee verworfen.

Als ich jedoch gerade den Rockteil an das Oberteil meines Gamingkleids annähte, kam mir plötzlich der Gedanke, dass ein Gürtel das Kleid doch gut ergänzen würde. Dieses Mal allerdings mit einer schönen, bezogenen Schließe.

Wie man beziehbare Gürtelschließen umsetzen kann

Richtig tolle, beziehbare Gürtelschließen für Vintage-Kleider finden sich im Onlineshop von Poppy Ray. Allerdings sind diese nun schon seit einiger Zeit nicht mehr verfügbar. Daher musste ich mir bei meinem Gürtel hier mit einer anderen Lösung behelfen.

Ich hatte kurz zuvor meinen Kurzwarenfundus sortiert und dabei einige alte Gürtelschlaufen aus Kunststoff entdeckt. Also kam mir die Idee, diese kurzerhand selbst zu bekleben. Bei Bernina auf dem Blog gibt’s dafür ein tolles Tutorial. Ich habe meinen Gürtel allerdings etwas anders konstruiert und geklebt.

Die Vorteile von dieser Variante:

  1. Einfacher zu nähen: Da die Schließe keinen Dorn hat, müssen keine Löcher in den Gürtel gemacht werden
  2. Man braucht weder Hammer noch Zange, Nähmaschine, Schere und Kleber reichen

Achtung! Dies ist mein allererster Gürtel mit bezogener Schließe. Bei der Erstellung ist sicher nicht alles glatt gelaufen, daher ist dies nicht das Tutorial mit dem perfektesten Ergebnis. Trotzdem möchte ich gerne meine Erfahrungswerte hier mit Dir teilen.

Das Material:

Für die Schließe

  • alte Schließe aus meinem Fundus
  • Doppelseitiges Klebeband
  • Stoffreste
  • Sekundenkleber
  • Fester Stoff oder sonstige Einlage für die Unterseite der Schnalle

Für den Gürtel:

So gehts: Stoff-Gürtel nähen

Mit der Einlage Gürtelteile rechts auf rechts zusammen nähen. Danach die Nahtzugaben auf 5mm abschneiden und in den Ecken abschneiden bzw. ausschneiden.

Dann den Gürtel wenden. Dank der sehr dicken und steifen Bügeleinlage war das gar nicht so einfach und es hat ewig gedauert. Der Gürtel war danach auch ziemlich knittrig. Zum Glück war der Gürtel dann nach einmaligem Bügeln wieder glatt.

Beim nächsten Mal würde ich die zwei Gürtelseiten wahrscheinlich von Hand mit einem Matratzenstich zusammennähen, dann muss ich nichts wenden.

Die kleine Lasche um den Gürtel später festzustecken, wird genauso genäht wie der Gürtel. Einfach einen Schlauch nähen, wenden und dann auf die Breite des Gürtels falten. Steppen, Nahtzugaben etwas kürzen und bügeln.

Die Verwendung der festen Bügeleinlage hat sich trotz der Anstrengung beim Wenden gelohnt. Der Gürtel ist fest und steif und nicht zu wabbelig.

Anleitung Gürtelschließe bekleben:

Als erste habe ich ein Stück vom Oberstoff ausgeschnitten, etwas größer als die Schließe. Dann habe ich die Schließe mit doppelseitigem Klebeband beklebt und den Stoff darauf gedrückt. Die Löcher habe ich eingeschnitten und den Stoff dann nach innen umgeschlagen.

 

Dann wird es etwas experimentell. Ich hatte erstmal keine gute Idee, was ich als „unterstoff“ verwenden könnte. In meinem Kopf klang es gut, den unteren Teil erstmal mit Bügeleinlage zu „fixieren“, damit nichts vom Oberstoff rausrutschen kann. Das hat natürlich nicht funktioniert 😉 Aufgrund der Struktur der Schließe lässt sich da nichts aufbügeln. Weil ich das untere Stück aber schon zugeschnitten hatte, hab ich’s dann mit Sekundenkleber versucht.

Bis mir einfiel, dass ich ja auch eine Heißklebepistole besitze. Wie es scheint, entzieht sich diese Heisklebepistole bewusst meinem Langzeitgedächtnis. Vielleicht erinnert sich die ein oder andere, dass ich bei meinem Fascinator auch total vergessen hatte, dass ich ja auch den Heißkleber statt dem Stoffkleber benutzen könnte. 🙂

Ergebnis war auf jeden Fall eine Rückseitig mit dicker Einlage beklebte Schließe. Es sieht nicht besonders schön aus, aber es hält. Da man die Rückseite des Gürtels nicht sehen kann, habe ich mich damit abgefunden.

Fazit: Mein erster selbstgenähter Gürtel

Auch wenn ich zugeben muss, dass der Gürtel auf dem bunt gemusterten Kleid kaum auffällt, so bin ich doch sehr zufrieden damit. Der Gürtel hat eine schöne Form und sitzt auch schön fest. Da er nur dekorativ in der Taille sitzt und keine Hose oben halten muss, kommt er auch wunderbar ohne Dorn und Löcher aus.

Für taillenbetonte Vintagekleider ist der passende Gürtel jedenfalls das perfekte Accessoire, er macht das Outfit einfach komplett. Für’s erste Mal bin ich auch mit meinem Ergebnis zufrieden. Die Rückseite würde ich beim nächsten Mal jedenfalls besser machen.

Inzwischen habe ich festgestellt, dass der Gürtel sich besonders gut auf schwarzen Kleidern macht, weil er da durch das Muster einfach etwas mehr herausssticht.

Die aktuellen Zeiten laden ein, den Gürtel enger zu schnallen! Ich weiß nicht ob ich das unbedingt will, aber ich will mir auf jeden Fall noch ein paar weitere Gürtel nähen. Ich hoffe, meine kleine Anleitung hilft auch Dir weiter bei Deinem Gürtel-Projekt.

Viel Spaß beim Nachnähen!
Eure Lasercat

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