Und schon ist Weihnachten vorbei, die Gans ist gegessen, die Plätzchen sind trocken und der Glühwein ist leer. „Zwischen den Jahren“ klingt immer ein bisschen abwertend, so als sollte es diese Zeit eigentlich gar nicht geben. Dabei sind die ruhigen Tage zwischen Weihnachten und Silvester doch für viele Menschen Zeit für Ruhe,. Einkehr und Reflektion. Deswegen möchte ich in diesem Beitrag mit Dir zusammen zurück schauen auf ein großartiges und außergewöhnliches Blog- und Nähjahr 2021.

Meine schönsten Näh-Erlebnisse 2021

Das „Lamour Dress“ für Betty Sue

Das Nähprojekt das mir in diesem Jahr am meisten Freude bereitet hat, war das Bühnenoutfit für Dominique, aka „Betty Sue“. Ich habe ihr das „Lamour Dress“ von CharmPatterns auf den Leib geschneidert. Den Stoff habe ich extra aus Hawaii bestellt, gefüttert ist das Kleid mit Seide. Innen hat es nicht nur ein Futter, das Oberteil ist auch noch mit Metallstäbchen verstärkt, damit alles an Ort und Stelle bleibt.

Es hat so viel Spaß gemacht, ein so aufwendiges und kniffliges Nähprojekt umzusetzen und auch der Austausch mit Betty Sue war total toll. Ich hoffe, dass dieses Kleid in den nächsten Jahren noch viele Bühnen sehen wird.

Betty Sue and The Hot Dots
Foto von Bernd Camin

Lasercat ❤ Bernina

In diesem Jahr habe ich Kontakt zu Bernina geknüpft. Im Frühjahr durfte ich dann das erste Mal ein Blogprojekt für den schweizer Nähmaschinen-Hersteller umsetzen. Das Vintage-Kleid mit der gesmokten Taille war den ganzen Sommer über eins meiner absoluten Lieblingskleider. Über die Kooperation mit Bernina bin ich wahnsinnig glücklich und haben wir für’s nächste Jahr auch wieder ein paar gemeinsame Projekte in Planung.

Neues Leben für alte T-Shirts

Schon im letzten Jahr hatte ich mir vorgenommen,meine alten Band- und Festivalshirts in neue, tragbare Kleidungsstücke zu verwandeln. Auch wenn immer noch viele übrig sind, habe ich diesen Vorsatz erfüllt und es sind so einige neue Kreationen aus alten Shirts entstanden:

Mein erster „echter“ Fifties-Schnitt

In diesem Jahr fielen mir einige alte Nähmagazine und Schnitte aus den Fünfzigerjahren in die Hände. Die musste ich natürlich direkt ausprobieren, angefangen mit einer einfachen Bluse. Es war nicht ganz einfach, beinhalten diese alten Schnittmuster doch fast gar keine Nähanleitung. Aber am Ende habe ich es geschafft.

Fiftiesbluse selber nähen

Nadelwelt Karlsruhe

Dank Lockdown und Kontaktbeschränkungen habe ich in diesem Jahr schon wieder keinen einzigen Stoffmarkt besucht. Deswegen war eins meiner Highlights die Nadelwelt Messe in Karlsruhe, auf der ich einen Nachmittag verbracht habe. Besonders toll war auch die Ausstellung mit „Textilkunst“. Ich habe super viel Inspirierendes gesehen und auch so einiges gekauft.

Das hätte besser laufen können

Reflektion bedeutet nicht nur, sich für die eigenen Erfolge zu beweihräuchern, sondern auch, in sich zu gehen und über die Dinge nachzudenken, die nicht so toll gelaufen sind. Nicht alles was nicht so toll war, konnte ich beeinflussen. Dennoch habe ich daraus viel gelernt, sei es für’s Nähen als auch für’s Bloggen.

Keine Lust auf Stoffmarkt

In diesem Jahr haben tatsächlich wieder so einige Stoffmärkte stattgefunden. Tatsächlich waren es drei oder vier in meinem Umkreis, die ich hätte besuchen können. Getan habe ich es allerdings nicht. Obwohl ich mir die Tage extra im Kalender geblockt hatte, verlies mich dann kurz vorher die Lust mich ins Getümmel zu stürzen. Ich hatte mir ja vorgenommen, mehr Stoffe aus meinem Fundus zu verarbeiten. Außerdem habe ich ziemlich viel Stoff online bestellt, so dass auch keine Notwendigkeit bestand, welchen auf dem Markt zu suchen.

Aber da wir gerade dem nächsten Lockdown entgegen gehen, wird es nächstes Jahr erstmal keine neuen Stoffmarkt-Termine mehr geben. Allein mit diesem Hintergrundwissen tut es mir jetzt im Nachhinein wirklich leid, keinen Stoffmarkt besucht zu haben. Allein weil die Auswahl und die vielen Menschen in selbstgenähten Sachen so inspirierend sind. Sollte es nächstes Jahr wieder einen geben, werde ich auf jeden Fall hinfahren.

Nix mit Kunstleder

In meinen Plänen für 2021 kam bereits zum Start des Jahres ganz viel Kunstleder vor. Ich wollte damit einen Blazer reparieren, einen Rock nähen und mich eventuell sogar mal an eine Jacke wagen. Aber daraus ist nichts geworden. Das Kunstleder in meinen lokalen Stoffgeschäften hat mich sowohl von der Dicke, Farbe und Qualität so gar nicht überzeugt. Und ich konnte mich einfach nicht aufraffen, online ein paar Muster zu bestellen. Auf gut Glück möchte ich dieses sensible Material jedenfalls nicht kaufen.

Wer weiß, vielleicht freunde ich mich ja im nächsten Jahr noch mit Kunstleder an…

#sewingtogetherforsummer verpasst

Eigentlich wollte ich zum Sommeranfang bei der #sewingtogetherforsummer Challeng mitmachen, einem Blogger-Projekt von diversen, (Hauptsächlich) englischsprachigen Blogs, das ich schon seit Jahren bewundere. Aber ich habe es nicht geschafft, weil ich mich mit der Planung meiner Nähprojekte etwas übernommen hatte. Ich habe einfach manchmal zu viele Ideen für zu wenig Zeit.

Ein hammer Nähprojekt und miese Fotos

Mein „Strandset“ aus dem August diesen Jahres war echt ein Großprojekt. Ich habe sehr lang und intensiv am Schnitt und der Umsetzung gearbeitet. Dann war es endlich fertig und ich habe es nicht gepackt, schöne Fotos davon zu machen. Die Bilder sind sicher okay für den Blog, aber ich habe da irgendwie mehr erwartet. Die Location die ich mir ausgesucht hatte war nett, aber nur halb so glamourös wie in meiner Vorstellung. Jedenfalls nehme ich daraus fürs nächste Jahr mit, meine Fotoshootings besser zu planen und die Locations sorgfältiger auszuwählen.

Meine Nähprojekte 2021 auf einen Blick

Wenn ich so auf diese Bilderflut schaue stelle ich fest, dass ich ganz schön viel genäht habe. Besondere Freude macht es mir, dass dabei auch einige Kleidungsstücke für andere Leute als nur mich selbst entstanden sind. Aber seht selbst, hier sind meine Nähprojekte 2021:

Und damit beschließe ich mein Nähjahr 2021. Es war ein aufregendes Jahr voller Überraschungen und Ideen und voll unterschiedlichster Nähprojekte. Ich bin dankbar für all die tollen Chancen und Kontakte, für die Neu-Entdeckungen und all die Dinge, die ich lernen durfte.

Wer denkt, ich würde jetzt erstmal über die Feiertage nichts mehr nähen, der irrt sich gewaltig. Ich kann nicht stillsitzen und arbeite schon wieder an den nächsten Projekten. 🙂

Schöne Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr
Eure Lasercat