Abnäher auf den Stoff übertragen

Hier ist ein kleines Mini-Tutorial mit einer praktischen Technik, die es Euch erlaubt, Abnäher total exakt und wischsicher auf den Stoff zu übertragen. Für sauberere, gleichmäßigere Abnäher ohne viel Aufwand oder Zusatzmaterial!

Letztes Jahr habe ich einen Nähkurs gemacht, um mein Näh-Knowhow mal wieder etwas zu erweitern und die ein oder andere Herausforderung zu überwinden – Zum Beispiel das Nähen von Hosen. Der Kurs fand hier im beschaulichen Neustadt statt und wurde von einer richtigen Schneidermeisterin geleitet. Ich behaupte zwar von mir selbst, viel über das Nähen zu wissen, weil ich es einfach schon lange mache, aber im Vergleich zu jemandem, der die Maßschneiderei wirklich gelernt hat, weiß ich gar nichts. Besonders hilfreich für mich fand ich all diese kleinen Kniffe und Techniken, welche die Arbeit am Nähprojekt nicht nur schneller, sondern auch sauberer gestalten.

Einer dieser Kniffe war folgende Technik zum Übertragen von Abnähern:

Die „klassische“ Variante:

In den Nähanleitungen von Burdastyle werden die Abnäher normalerweise vom Schnitt mit einem Rädchen und Kopierpapier auf den Stoff übertragen. Dies macht man direkt nach dem Zuschneiden, während das Schnittmuster noch auf den Stoff gepinnt ist. Diese Variante der Übertragung bietet jedoch einige Nachteile:

  • Bei dickeren oder flauschigen Stoffen sind die Punkte vom Kopierpapier kaum sichtbar
  • Das Rädchen ist recht „grob“, meistens erwischt man die Spitze nicht genau
  • Meistens muss man ja zwei Abnäher auf jeder Seite des Kleidungsstücks machen. Wenn der Stoff rechts auf rechts aufeinander liegt, passiert es schnell, dass die untere Lage vom Stoff verrutscht und schon sind die Abnäher nicht mehr gleichmäßig.
  • Bei dickeren Stoffen muss man erstmal die Lagen Stoff drehen und den Schnitt dann verkehrtherum auf die andere Seite des Teils pinnen. Da man ja meistens noch Nahtzugabe dabei hat, ist das ganz schön aufwendig, da man sich diese erst anzeichnen muss, um das Papierteil perfekt zu positionieren. Und selbst dann wird es meistens nicht ganz gleichmäßig
  • Wenn man das Schnittmuster mehrfach benutzt, fällt der Abnäherteil irgendwann raus, weil die Kanten des Abnähers durch das Abrollern mit dem Rädchen irgendwann durch sind.

Die Lösung: Abnäher mit Faden und Knipsen markieren

Diese Lösung, um Abnäher sauber zu übertragen ist genauso simpel wie genial: Die Spitze des Abnähers wird durch das Papier hindurch mit einem kleinen Stück Faden markiert. Einfach Faden auf die Nadeln fädeln, durchs Papier und beide Stofflagen stechen und den Faden durchziehen. Jeweils ein Faden für die untere Stofflage und einen für die Obere. Die Enden der Fäden kannst Du einfach locker hängen lassen, das Papier und die obere Stofflage lassen sich dann einfach abziehen.

Die beiden Enden des Abnähers werden dann mit zwei winzigen Einschnitten in der Nahtzugabe markiert – sogenannten „Knipsen“ – auch wieder durch beide Stofflagen gleichzeitig.

Wird der Abnäher dann genäht, musst Du einfach nur noch den Stoff zwischen den Knipsen falten und dabei die Spitze zwischen den Fingern halten. Falls nötig, kannst du die dann noch eine ganz leicht geschwungene Abnäherlinie anzeichnen, am besten mit einer Schablone. Bei kleinen Abnähern nähe ich die einfach so vom Rand bis zur Mitte.

Abnäher nähen leicht Der große Vorteil der so markierten Abnäherspitze ist übrigens auch, dass sie wirklich exakt platziert ist. So trifft man sie viel genauer, als wenn man bei den zusammenlaufenden Kopielinien den Punkt bestimmen muss, an dem die Linien sich treffen.

Außerdem wird bei dieser Technik das Schnittmuster nicht so stark geschädigt. Abgesehen von dem kleinen Loch für die Nadel bleibt keine Spur zurück.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich hoffe, dieser kleine Näh-Hack ist für Dich genauso hilfreich wie für mich. Seit ich jedenfalls meine Abnäher so nähe, sind sie viel sauberer und gleichmäßiger ohne viel Aufwand. Das ist vor allem bei dünnen und rutschigen Stoffen super, wie zum Beispiel bei dem Viskosekrepp aus dem Bild hier, aus dem ich dieses Wickelkleid genäht habe.

Findest du den Tipp auch super, oder hälst du das für völligen Unsinn, weil Du eine viel bessere Methode hast, um Abnäher sauber zu übertragen? Dann schreib mir doch gerne einen Kommentar oder besuche meine Facebook-Community.

Nähsüchtig?

Macht nichts, ich auch! Mit meinem Newsletter bleibst Du über aktuelle Posts auf meinem Blog auf dem Laufenden und erhälst einmal im Monat mein geballtes Nähwissen in Form meines exklusiven Monatsreviews!

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.