Es ist ein schwarzes T-Shirt. Punkt. Aber ich werde es garantiert häufiger tragen als jedes bunte, verrückte oder elegante Teil, das ich bisher genäht habe. Einmal mehr habe ich daran gearbeitet, die abgetragenen Basic-Teile in meinem Kleiderschrank durch Selbstgenähtes zu ersetzen.
Dieses T-Shirt ist mein Beitrag zur #sewyourwardrobebasics Challenge im April, deren Motto „Tops“ war. Das Ergebnis der Challenge findet sich hier. Ich finde die Tops der anderen Challenge Teilnehmerinnen auch sehr interessant und gelungen. Schaut doch mal rein!
Das Schnittmuster
Der Schnitt stammt (mal wieder) aus meinem aktuellen Lieblings-Nähbuch „Gertie sews vintage casual„. Es handelt sich um das „Puff Sleeve Top“ mit einem schönen, weiten Rundhalsausschnitt und den namensgebenden, gerafften Ärmeln. Der Grundschnitt dafür ist das „Sweetheart Top“, einen Schnitt den ich dieses Jahr bestimmt schon drei oder viermal genäht habe. Ich liebe einfach alles an diesem Schnitt: Die Passform passt perfekt zu meiner Körpergröße und meiner Figur, da es in der Taille schmal ist, aber um die Brust herum weit genug um nicht übermäßig zu spannen. Dieser Schnitt ist auch perfekt für große Frauen geeignet – Ich musste die Länge des Shirts und auch die Ärmelausschnitte kaum anpassen. Für dieses T-Shirt habe ich lediglich die Länge der Ärmel etwas variiert.
Besonders schön an dem Schnitt finde ich die leichten „Puffärmelchen“. Die Ärmel werden oben nur ganz leicht gerafft, so dass sie etwas abstehen, ohne aber die Schultern zu stark zu betonen. Das ist ein süßes kleines Detail, welches aus dem sonst sehr schlichten T-Shirt etwas ganz besonderes macht.
Das Bild zeigt das Modell aus dem Buch und stammt von Pinterest. Ich verlinke hier aber mal zur eigentlichen Quelle, nämlich zu Gertie’s Blog. Falls Ihr Interesse an dem Buch habt, könnt ihr es bei eurem lokalen Buchhändler bestellen, es kostet um die 28€. Affiliate-Links zu Amazon gibt es bei mir nicht, da ich das große „A“ nicht unterstützen möchte.
Nähen & Erfahrungen
Da ich das Shirt ja nun schon zum vierten Mal genäht habe, war ich beim Nähen super schnell. Ich kannte die einzelnen Arbeitsschritte ja schon, zumal es auch echt nicht besonders viele sind. Auf dem Bild sieht man das Shirt mit angenähten Ärmeln und den Schulternähten – Seitennähte und Ärmelnähte werden danach in einem Zug genäht. Das macht das Einpassen der Ärmel ziemlich einfach.
Trotzdem habe ich mir die Zeit genommen, etwas Neues zu lernen und ein paar Dinge auszuprobieren.
- Wobble Stitch
In meinem Buch wird empfohlen, für Jerseys den dort so genannten „Wobblestitch“ zu nutzen. Gemeint ist damit ein flacher Zickzackstich, der aus mehreren Geradstichen besteht. Dieser ist elastisch, sorgt aber gleichzeitig für flache Nähte, ohne die „Wulst“, die bei einem Zickzackstich entsteht. Ansich sieht das super aus, ist aber sehr hässlich, wenn man ihn wieder auftrennen muss. Ich musste leider an einem Ärmel ein Stückchen wieder auftrennen, weil die Raffung oben beim Annähen etwas verrutscht war und nicht mehr gleichmäßig saß. - Die Zwillingsnadel Einstellungen der Pfaff Expression 3.5.
Mit dem Ergebnis der Zwillingsnadel war ich bei meiner Nähmaschine leider in der letzten Zeit nicht so zufrieden. Des Öfteren schon war leider die Naht wellig oder es hat sich zwischen den Nähten eine herausstehende Wulst gebildet. Daher habe ich mich mal im Internet schlau gemacht, was ich falsch machen könnte. Dabei bin ich auf einige gute Tipps gestoßen, wie ich mithilfe der Fadenspannung und der Stichlänge einen schönen glatten Stich hinbekomme. Am Ausschnitt hat es wunderbar funktioniert, an den Ärmeln leider eher mittelmäßig. Zum Glück dehnen sich die Ärmelsäume leicht beim Tragen, so dass es nicht auffällt. Am seltsamsten ist aber das Ergebnis am Saum. Ansich ist die Zwillingsnaht schön flach geworden, in einem Abschnitt wellt sich der Saum aber trotzdem über ein Stück von etwa 5cm hinweg. Ich vermute das liegt daran, dass ich beim Nähen irgendwann doch aus Versehen mal am Saum gezogen habe…
Mein Fazit
Ich glaube ich kann meine alten schwarzen T-Shirts jetzt guten Gewissens entsorgen (Festivalshirts natürlich ausgenommen 🙂 ). Ich liebe es ja, wenn einfache Basic-Teile mit kleinen Details ausgestattet sind, die sie zu etwas ganz besonderem machen. Und ich mag T-Shirts mit weiteren Halsausschnitten. Das Shirt lässt sich eigentlich zu allem anziehen – Es sieht gut aus mit Rock, Jeans und vermutlich auch der Jogginghose.
Für mich ist dieses schnelle und zufriedenstellende Nähprojekt der perfekte Start in den #Memademay!
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[…] habe ich selbst dazu entworfen. Wie ich den Schnitt genau genäht und angepasst habe, kannst Du hier […]
[…] Basic-Pieces aus dem letzten Jahr: – Das schwarze T-Shirt – Die schwarze Leggings – Der Blazer – Das schwarze […]
Liebe Theresia,
ich freue mich, dass du wieder bei meiner Nähchallenge mitgemacht hast! Du bist ja richtig fleißig! Dein Top sieht klasse aus und ist in schwarz natürlich ein echter Klassiker.
Ich habe neulich mit der Zwillingsnaht Mal etwas versucht. Bei „Der rote Faden“ (Kurzwaren und Stoffe) hatte ich online vor einer Weile „Bauschgarn“ bestellt. Das ist ein wenig flexibler und weicher als normales Nähgarn. Dieses Bauschgarn habe ich auf eine Unterfadenspule gefädelt, in der Zwillingsnaht mein übliches Nähgarn. Das hat super funktioniert, weil das Bauschgarn noch mehr nachgibt.
Vielleicht hilft dir mein Tipp ja.
Liebe Grüße, Stef