Immer mal wieder sehe ich einen Stoff in einer wunderschönen Farbe und in meinem Kopf entstehen Bilder davon, wie ich die wunderbaren Kleidungsstücke trage, die ich daraus nähen könnte. Dann aber halte ich den Stoff am Spiegel vor mich und muss feststellen, dass ich darin keineswegs gut aussehe. Mal ist die Farbe zu blass, mal zu grell, ein andermal beißt sie sich mit meinem Hautton oder meinen Haaren. Wie schön wäre es doch, einfach schon vor dem Kleider- oder Stoffkauf zu wissen, welche Farben mir stehen und welche ein absolutes No-Go sind?
Heute habe ich diesen Blogbeitrag von „Craft a Rainbow“ gelesen. Darin beschreibt Gillian, wie sie „Ihre“ Farbpalette gefunden hat. Den Beitrag fand ich so spannend, dass ich beschloss darüber zu bloggen, auch wenn das Thema nur am Rande mit Nähen zu tun hat.

Das Thema „Farbpaletten“ beschäftigt mich – genauso wie Gillian – Auch schon seit Jahren. Es gibt im Web viele Anleitungen, Schemata und Paletten, die einem dabei helfen sollen, den eigenen Farbtyp zu identifizieren. Auf Pinterest habe ich schon Stunden damit verbracht sie zu recherchieren, weil es mich interessiert ob es noch Farben für mich gibt abseits von lila. Aber irgendwie konnte ich mich nie so richtig einem Farbtyp zuordnen und die Definitionen der „Typen“ für bestimmte Farben, fand ich eher verwirrend.

Auf Basis von Gillians Erkenntnissen habe ich es dennoch noch einmal versucht und ein paar interessante Dinge herausgefunden. Die zwei grundlegenden Tipps aus „Craft a Rainbow“ zum Herausfinden des eigenen Farbtyps, welche ich noch nicht kannte, sind folgende:

  • Man nehme etwa fünf Farben aus dem eigenen Kleiderschrank und vergleiche sie mit den Farbpaletten im Web. So findest Du heraus, zu welchem Grundtyp (Jahreszeitentyp) Du gehörst. Das funktioniert natürlich nur, wenn man auch Farben im Kleiderschrank hat, die einem stehen.
  • Bei Kleidung ist es manchmal schwer zu bestimmen, ob eine Farbe einem nun steht oder nicht – Gerade bei Mustern oder Kleidungsstücken die nicht direkt am Gesicht getragen werden, finde ich das etwas schwierig – Die sehen irgendwie immer gut aus. Besonders hilfreich ist es deswegen, Make-Up Farben heranzuziehen. Die sind direkt an der Haut und man merkt sofort, wenn die Farbe sich mit dem eigenen Farbtyp beißt.

Welcher Farbtyp bin ich?

Die „Farbtypen“ sind in vier Bereiche unterteilt, die nach den vier Jahreszeiten benannt sind. Daher spreche ich im Weiteren immer nur von den „Jahreszeitentypen“. Die Idee dahinter ist,  anhand der natürlichen Haut- und Haartöne ein Farbspektrum zu bestimmen, das damit gut harmoniert. Bei der Definition wird oft Haarfarbe, Augenfarbe und Hautfarbe abgefragt, sowie die Sonnenempfindlichkeit der Haut. Im Internet finden sich massenhaft Schnelltests und Artikel darüber, gerne auch dekoriert mit Fotos von Prominenten, die einem bestimmten Typ entsprechen.

Meine Mutter sagte immer, ich wäre ein „Winter-Typ“. Ich hatte da schon immer so meine Zweifel, wenn ich Beschreibungen vom Wintertyp gelesen habe. Irgendwie habe ich nie in das Bild vom typischen „Schneewittchentyp“ gepasst. Ich habe ja noch nicht einmal richtig dunkle Haare, außerdem bin ich zwar blass, werde aber im Sommer schon etwas braun. Abgesehen davon stehen mir die typischen „Wintertypfarben“ wie leuchtendes Pink oder knalliges Rot gar nicht.

Die Einteilung der Farbtypen nach Jahreszeiten ist schon ziemlich alt und auch immer noch sehr populär. Aber wie man sich ja denken kann, können vier Farbtypen keineswegs die Variation an unterschiedlichen Menschen abdecken, die es gibt. Deswegen definiert man das heutzutage anders. Neben dem Grundtyp gibt es noch „Mischformen“, also Abstufungen der Farbwerte, die jeweils heller, dunkler, wärmer oder kühler werden und damit in einen anderen Typ übergehen.

Welcher Farbtyp bin ich
Quelle: http://inventyourimage.com/,

Gillian hat in ihrem Beitrag eine andere Herangehensweise an das Thema „Farbtypen“ ausprobiert. Sie hat nicht versucht, sich selbst in Bildern von Promis oder irgendwelchen Vorgaben bezüglich Haut- und Haarfarbe wieder zu erkennen, sondern ist von den Farben ausgegangen, die sie bereits gerne trägt. Den Ansatz fand ich ziemlich interessant, daher habe ich das auch ausprobiert.

Den Grundtyp herausfinden

Um herauszufinden, zu welchem Jahreszeitentyp ich grundsätzlich gehöre, habe ich meinen Kleiderschrank aufgemacht und mal ein paar Farben rausgesucht, von denen ich der Meinung bin, dass sie an mir gut aussehen. Dabei ist mir übrigens aufgefallen, dass ich auch einige Kleidungsstücke in Farben besitze, die mir gar nicht so gut stehen. Eine gute Gelegenheit um auszusortieren!

Das Bild hier zeigt eine Auswahl an Farben und Mustern, die ich in meinem Schrank entdeckt habe:

 

 

 

 

 

Außerdem habe ich mal mein Make-Up durchgesehen und auch hier ein paar Farbtöne herausgesucht, die meiner Meinung nach besonders gut an mir aussehen. Hier ist zum Beispiel die Palette „Vintage Romance“ von Sleek.

Sleek I-divine Eyeshadow Palette (Vintage Romance) by Sleek
Quelle: amazon.de (Kein Affiliate)

Diese Farben habe ich dann mit den Farbcharts der einzelnen Jahreszeiten-Typen abgeglichen um herauszufinden, wo es die meisten Übereinstimmungen gibt.

Wie sich unschwer erkennen lässt, lassen sich meine Farben nicht so richtig einem bestimmten Farbtyp zuordnen. Eindeutig zu erkennen ist aber:

  • Kühle Farbtöne dominieren ganz eindeutig.
  • Es finden sich genauso viele Farben des Sommertyps wie des Wintertyps
  • Es sind mehr gedeckte Farbtöne als leuchtende Farbtöne dabei

Somit gehöre ich also zu den „kühlen“ Farbtypen, bin also entweder Sommer- oder Wintertyp. Allerdings lässt sich „mein“ Farbspektrum anhand der Farben nicht eindeutig einem Jahreszeitentyp zuordnen. Ich vermute, dass es vielen Menschen ebenso ergeht.

Den Farbtyp ändern durch die Haarfarbe

Den Hautton und die Augenfarbe kann man sich nicht aussuchen – Die Haarfarbe schon. Durch das Ändern der eigenen Naturhaarfarbe stehen einem zwar nicht plötzlich vollkommen andere Farben, allerdings kann man durchaus andere Schattierungen hinzufügen, die gut zur neuen Farbe passen.

Ich selbst habe von natur aus eine undefinierbare Farbe zwischen goldbraun und aschblond, auch als „Straßenköterbraun“ bezeichnet. Davon ausgehend würde ich voll auf den Farbtyp „Cool Summer“ passen, bei dem wenig Kontrast zwischen Haar, Haut und Augenfarbe besteht. Da ich meine Haare ja aber dunkelbraun-lila trage, entsteht stärkerer Kontrast, wodurch sanfte, pastellige Farben nicht mehr gut aussehen. Die eher kräftigen, klaren Farben der Winterpalette passen dadurch deutlich besser.

Betrachte ich allerdings wieder die doch eher gedeckten Farben in meinem Kleiderschrank identifiziere ich mich dann doch wieder mehr mit der „Cool Summer“ Palette.

Mehr Mut zu Farben?!

Wer mich kennt weiß, dass ich eigentlich kein Freund bunter Farben bin.  Am liebsten habe ich trotz allem immer noch schwarz.

„Nur Kinder und einfache Leute tragen lebhafte Farben“, sagte angeblich schon Goethe. Dennoch kommt auch ein fröhliches Schwarz am besten zur Geltung, wenn man es mit einem passenden Farbton kombiniert – Selbst wenn schwarz dabei die dominierende Farbe ist. Und beim Makeup mag ich es tatsächlich gerne farbenfroh – Das passt gut zu schwarz 😊

Was hat das Ganze mir nun also gebracht? Auf jeden Fall die Erkenntnis, dass Menschen sich auch bei den Farbnuancen nicht so einfach in „Typen“ kategorisieren lassen. Es stimmt tatsächlich, dass man in Farben die einem gut stehen besser aussieht.

Durch die ganze Recherche rund um meinen Farbtyp, habe ich eine ganze Palette an Farben entdeckt, mit denen ich mich bisher noch nicht wirklich beschäftigt habe. Durch meine lila Haarfarbe bin ich da zwar womöglich etwas eingeschränkt in der Farbauswahl – Es muss ja zu den Haaren passen – Dennoch bin ich bereit, auch mal etwas zu experimentieren.

Ein paar Farben habe ich mir ausgesucht, die ich unbedingt mal tragen möchte.

Für die erste Farbe, dieses helle, kalte lila habe ich bereits einen Stoff gefunden aus dem ich ein Sommerkleid nähen könnte. Ansonsten bin ich gespannt, zu welchen Ideen mich die Erkenntnisse über  Farben sonst noch so inspirieren werden.

Meterware flieder Batist
Quelle: https://www.stoffe-hemmers.de/batist-lochstickerei-ranken-flieder

Mehr Links zum Thema

Du möchtest auch herausfinden, welche Farben dir gut stehen? Hier sind ein paar weiterführende Links, die ich recht hilfreich fand:

 

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