Neues Jahr, neue Bluse! In der Zeit die ich jetzt zuhause war, hatte ich wenig Verwendung für schicke Kleidung. Meine schönen Kleider habe ich kaum getragen und Blusen schon gar nicht. Zu Krabbelgruppe oder Babyschwimmen muss man sich nunmal einfach nicht schick machen. Umso glücklicher bin ich, dass ich jetzt ab und an mal wieder ausgehen kann und die Kleiner gerne für ein paar Stunden bei meinem Mann oder mit Babysitter zuhause bleibt. So gehe ich zuweilen mal essen, zu einem Konzert oder Freunde besuchen. Und da das ja in schönen Klamotten am meisten Spaß macht, habe ich mir was Neues gegönnt.
Auf der Suche nach dem passenden Schnitt wurde ich in einer recht aktuellen Burda fündig: Ich kann mit der derzeit angesagten Mode leider wenig anfangen. Kantige Schnitte, steife Materialien und eckige Silhouetten passen einfach nicht zu meiner Körperform – Ich wirke darin dicker und klobiger als ich eigentlich bin. Auch die zur Zeit angesagten Volants an Brust und Armen sind nichts für mich, die tragen an den falschen Stellen zu viel auf. Umso überraschender finde ich es selbst, dass ich jetzt doch mal ein Teil genäht habe, dessen Schnitt absolut im Trend liegt.
Den schönen, dunkelgrünen Crepe mit Leopardenmuster habe ich vor einigen Jahren mal gekauft – Wo genau weiß ich leider auch nicht mehr. Eigentlich wollte ich daraus ein Kleid nähen, aber dafür hat der Stoff nicht gereicht. Es war gerademal ein Meter. Er lag all die Jahre im Schrank und hat auf seine Bestimmung gewartet.
Schnittmuster und Zuschnitt
Der Schnitt für diese Bluse stammt aus dem Burdastyle Magazin (Ausgabe 03/2018). Die Bluse hat überschnittene Schultern und lange Ärmel mit Manschetten. Der Kragen mit Bindebändern kann sowohl locker geschlungen, als auch zur Schleife gebunden werden. Schönes Detail ist die Knopfleiste hinten im Nacken.
Der Schnitt selbst ist recht simpel zu erstellen. Er besteht nur aus vier oder fünf Teilen und abgesehen von den Abnähern und ein paar Knipsen muss nicht viel übertragen werden.Das habe ich für meine Variante angepasst:
- Brustabnäher etwas versetzt und länger gemacht: Bei viel Oberweite ist das unerlässlich, so sitzt der Abnäher optimal zum Brustpunkt hin und die Bluse wirft vorne keine ungewollten Falten.
- Schleifenband verlängert und nach unten hin etwas breiter gemacht: Ich wollte einfach MEHR Schleife haben und die Bänder sehen schöner aus, wenn sie nach unten hin etwas breiter auslaufen. Im Nachhinein war das eine sehr schlaue Entscheidung. Würde ich die Bluse nochmal nähen, würde ich das Band sogar noch breiter machen.
- Taille enger gemacht: Kastige Schnitte mögen zwar modern sein, aber mir stehen sie einfach nicht. Deswegen habe ich das Ganze in der Taille etwas geschwungen gestaltet, so dass es die Figur besser umspielt.
Das Zuschneiden erforderte etwas Tetris-Skills. Wie bereits geschrieben hatte ich nur knapp einen Meter Stoff – Laut Anleitung hätte ich mindestens 1,5m benötigt. Aber mit etwas Schieben und schlauem Kombinieren, habe ich es trotzdem geschafft, alle Teile mit korrektem Fadenlauf zuzuschneiden
Die Bluse nähen
Auch zu Nähen war die Bluse recht einfach. Als erstes werden die Brustabnäher gearbeitet, dann der Besatz am Halsausschnitt. Als nächstes ist der Kragen dran und die hintere Knopfleiste. Die Ärmel werden dann eingesetzt und die Ärmelnaht wird zusammen mit der Seitennaht geschlossen. Danach werden die Manschetten angesetzt und der Saum genäht.
Ich habe die Gelegenheit genutzt, um mal wieder die Knopflochautomatik meiner Nähmaschine (Pfaff Expression 3.5.) zu üben. Auch wenn mit dem Sensomatic Knopflochfuß fast alles wie von selbst funktioniert, erfordert die Einstellung trotzdem etwas Übung. Mir ist leider schon oft dabei der Stoff verutscht, oder die Fadenspannung war nicht korrekt und der Stoff hat sich um das Knopfloch herum zusammengezogen. Dieses Mal habe ich vorher fleißig an Stoffresten geübt und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Meine grüne Leobluse – Neues Lieblingsteil?
Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Ich freue mich schon richtig darauf, die Bluse das erste Mal auszuführen.Sie passt super zu figurbetonten Röcken aller Art, lässt sich aber auch super locker über der Jeans tragen. Ein paar Outfit-Fotos werde ich in den nächsten Wochen noch ergänzen.
Mit dieser Bluse habe ich schonmal mein erstes Teil für die #Mywardrobe2020 Challenge auf Mewe geschafft. Ziel der Challenge ist es, jeden Monat ein Kleidungsstück für sich selbst zu nähen. Da mir der Schnitt so gut gefällt, werde ich mir danach sicher noch die ein oder andere Bluse nähen.
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[…] nicht schon eine Bluse mit ähnlichem Schulterbereich genäht habe. (Siehe meine grüne Leobluse hier). Ich hattes nur schlicht und ergreifend […]