In diesem Beitrag möchte ich Dich mitnehmen auf eine Reise durch mein Nähjahr 2024. Ich zeige Euch meine Nähprojekte, aber auch meine größten Herausforderungen, was ich gelernt habe und was aus meinen Vorsätzen vom Vorjahr geworden ist.

Morgen geht das Jahr 2024 zu Ende. Es fällt mir schwer, auf dieses Jahr zurück zu blicken und nicht in Selbstmitleid zu versinken. Gerne hätte ich mehr Schönes berichtet, mehr Nähprojekte gezeigt, oder überhaupt mehr genäht. Dieses Jahr war voller Herausforderungen – Persönlich, Privat und auch Nähtechnisch – Und ich habe nicht alle gemeistert. Trotzdem möchte ich gerne mit Dir zurückblicken auf mein Nähjahr.

Meine Nähprojekte 2024

Dieses Jahr war ziemlich überschaubar, was die Projekte angeht und noch überschaubarer, was die Dokumentation betrifft. Auch wenn ich immer an irgendetwas genäht habe, ist wenig fertig geworden. Ich habe einige schöne Dinge genäht, aber einfach nicht fotografiert, weil ich aus Zeitgründen aber auch aus persönlichen Gründen oft nicht vor die Kamera treten wollte. Einige Fotos wird es daher (hoffentlich) erst im neuen Jahr offiziell zu sehen geben. Hier gibt es aber schon einmal ein paar kleine Einblicke in die noch unfotografierten Nähergebnisse des Jahres.

Die Karo Bluse

Karobluse selbst nähen

Im Januar habe ich voll Motivation direkt ein Projekt umgesetzt, das auf meiner „To Sew“-Liste für 2024 stand: Eine klassische Bluse nach Original Schnittmuster aus den 50er Jahren, genäht aus Vichy Karo Baumwolle. Im Frühjahr uns Sommer war sie schon ein vielgeliebter Begleiter für eine Vielzahl an Outfits.

Die Kirschbluse

Diese Bluse war eigentlich gar nicht für mich. Sie war ein „tragbares“ Probeteil für eine Auftragsarbeit, an der ich gerade immer noch arbeite. Worum es dabei geht, verrate ich allerdings erst, wenn es soweit ist. Bis dahin ist hier das Probeteil: Eine Bluse nach „Gertie sews vintage casual“ in Größe 12, mit Anpassungen im Schulter- Brust und Armbereich und in der Länge.

Hier habe ich zum ersten Mal die Armausschnitte stärker angepasst. Bislang musste ich nur selten Armausschnitt erweitern, meistens habe ich sie für mich eher enger genäht. Auch die Abnäher sitzen hier ganz anders als bei den Modellen für mich selbst. Auch wenn die Bluse aussieht wie eine unspektakuläre Kopie meiner „Cherry Blossom“ Bluse  aus dem BERNINA Blog von 2022, hat mir dieses Projekt sehr viel Spaß gemacht und einige interessante Einsichten rund um die Schnittanpassung beschert.

Kleid mit Kordel-Applikation

Dieses Kleid hatte ich 2023 bereits angefangen und dann lange liegenlassen. Irgendwie fehlte mir die Motivation, an der aufwendigen Kordel-Applikation weiter zu arbeiten. Am Ende habe ich es dann aber doch fertig gemacht und bin sehr stolz darauf. 
Das Kleid selbst ist ein simples Kurzarm-Kleid aus schwarzem Synthetik-Krepp nach meinem Lieblingsschnittmuster aus „Gertie’s Ultimate Dressbook“. Den Schnitt habe ich schon so oft genäht, dass ich ihn quasi auswendig kann, das Schnittmuster ist so angepasst, dass es perfekt bei mir sitzt. Das Besondere an diesem Kleid ist die Applikation der Kordel am Rocksaum. Ich habe lange getüftelt und getestet, bis ich einen Weg gefunden habe, die Kordel zu applizieren ohne dass sich der Stoff zusammenzieht und den Saum so zu verstärken dass er die Kordel hält, ohne sich zu verziehen oder komplett steif zu erscheinen.

Wie genau die Kordel auf den Stoff gekommen ist, kannst Du hier im Blogbeitrag nachlesen.

Mein neuer Frühlingsmantel

In diesem Jahr habe ich zum allerersten Mal einen Mantel genäht! Ganz spontan habe ich mich in dieses Projekt gestürzt, weil ich für die H+H in Köln einen tollen neuen Mantel haben wollte. Herausgekommen ist ein Lasercat-verrückter Mix aus Vintage, Popart, lila und meiner neuen zweitliebsten Farbe – grün. Zur Entstehung des Mantels gibt es einen Beitrag von mir auf dem BERNINA Blog, den Du hier finden kannst.

Er steht mir gut, der Regenhut

Nach den vielen Fascinators die ich im Vorjahr produziert hatte, wollte ich mich mal an einen richtigen Hut heranwagen. Daraus geworden ist ein klassischer „Bucket Hat“ in einer wasserdichten Variante aus PVC und in „Knautsch“-Optik. Die Näh-Anleitung und ein Link zum kostenlosen Schnittmuster findest Du hier.

Das lila Lamour Jäckchen

Passend zu meinem Traumkleid, das ich auf der Modeschau der H+H in Köln ausführen durfte, habe ich mir aus dem Reststoff ein kleines Bolero Jäckchen genäht. Der Schnitt stamm aus dem „Strauss“-Baukasten aus den 1950er Jahren. Damit bin ich in dem schulterfreien Kleid obenrum etwas weniger „nackt“ und es ist auch nicht ganz so kalt. Hier geht es zum Blogbeitrag.

Der Punkterock

Nachdem ich bereits 2023 mit viel Liebe 1,5m Jeansstoff mit einem Punktemuster bestempelt hatte, habe ich daraus 2024 den Rock meiner Träume genäht. Oder vielleicht eher Alpträume? Auch wenn der Rock super gut geworden ist, hat mit in diesem Jahr das Selbstbewusstsein gefehlt um ihn auch zu tragen, weswegen er bis heute ungenutzt und unfotografiert im Schrank liegt.

Sommer-Pyjama

Aus dem letzten Stoffrestchen von meinem Winter-Pyjama habe ich eine Variante für den Sommer genäht, bestehend aus Shorts und Top. Beides habe ich im Sommer auch bereits gern getragen. Für ein Fotoshooting hat es aber leider nicht gereicht. Deswegen gibt es dieses Bild aus der Entstehungsphase schonmal als kleine Vorschau.

Das Abendkleid meiner Träume

Traumhaft und bis heute nicht fotografiert. Im Juni habe ich einen Traum von einem Abendkleid nach einem Original Schnittmuster von 1938 genäht. Von den dafür veranschlagten 80 Arbeitsstunden habe ich ca, 40 gebraucht. Aber die Mühe hat sich gelohnt. Getragen habe ich es auch auf einer Hochzeit im Juli. Das Kleid ist eines meiner absolut schönsten und besten Nähprojekte, von dem ich sehr viel lernen konnte. Unter Anderem kann ich nun perfekte Rollsäume von Hand nähen und habe das erste mal Schulterpolster genäht und eingepasst.

Bluse aus Seidenorganza

Ich wollte mal was Neues ausprobieren und mich an einen Stoff wagen, der mir schon seit einiger Zeit im Kopf herumging. Entstanden ist eine Rüschenbluse aus Seidenorganza, nach einem alten Burdastyle Schnitt aus den 90ern. Auch wenn ich die Bluse sehr schön finde, die Farbe geht einfach gar nicht. Ich habe den Stoff im Internet (in England!) bestellt und den Preis dafür bezahlt. Auf dem Foto sah er eher lila-blau changierend aus. Tatsächlich ist er aber himmelblau mit einem leichten Lila-Einschlag. Vielleicht werde ich den Schnitt irgendwann nochmal nähen, dann aber aus schwarzem Organza.

Diverse Headpieces

Auch in diesem Jahr habe ich wieder einige tolle Headpieces genäht. Einige für mich selbst, einige als Auftragsarbeit und einige, um sie auf Kunsthandwerksmärkten zu verkaufen.

Unfertige Projekte 2024

Auch in diesem Jahr habe ich mal wieder richtig viel angefangen und nicht beendet. Wer kreativ arbeitet kennt das – Manchmal ist die Idee besser als die Umsetzung: Und schon ist die Kreativität dahin. So erging es dieses Jahr einigen Kleidungsstücken.

Manche Stücke sind mit Sicherheit dazu verdammt, noch ein wenig liegen zu bleiben. Irgendwann wird ihre Zeit kommen.

Unfertig blieben unter Anderem:

  • Das grün gepunktete Kleid auf dem Bild
  • Das Upcycling meiner Karojacke, das noch von 2022 liegengeblieben war
  • Der Mantel für meine Freundin

Mein Fazit zum Nähjahr 2024

Wie eingangs erwähnt war mein Nähjahr in vielerlei Hinsicht schwierig. Aus persönlichen Gründen steht mein Blog seit März praktisch still. Hin und wieder habe ich versucht, ihm wieder mehr Aufmerksamkeit zu widmen, aber es war einfach nicht möglich. Das schmerzt mich sehr, da mir sowohl das Bloggen selbst, aber auch meine LeserInnen – so wie Du – sehr ans Herz gewachsen sind. Für das nächste Jahr wünsche ich mir eigentlich nur zwei Dinge:

  • Richtig viel Zeit zum Nähen
  • Motivation und Selbstbewusstsein um meine Projekte wieder zu fotografieren

Mit diesen Wünschen verabschiede ich das Jahr 2024 hier auf meinem Blog, versuche positiv in die Zukunft zu schauen und freue mich auf das kommende Jahr, das viel Veränderung, aber auch viele Chancen mit sich bringen wird.

Eure Lasercat