Die Zeit vergeht ja bekanntlich schnell, wenn man sich amüsiert. Und in der Weihnachtszeit gibt es so viele tolle Dinge zu tun, dass die Tage wie im Flug vergehen.Tannenbaum schmücken, Plätzchen backen, Glühwein trinken, Geschenke verpacken und am Weihnachtsoutfit nähen. Heute ist schon der 12. Dezember, Zeit für Kapitel 3 des Weihnachtskleid-SewAlongs – Zeit für einen Zwischenstand.

Zu viel Glühwein? Völlig vermessen!

Im letzten Kapitel hatte ich ja bereits darüber sinniert, dass ich nur eine kleine Menge von einem alten Stoff zur Verfügung habe. Nur dass es nie und nimmer 1,7m Meter sind, fiel mit tatsächlich erst auf, als ich den Schnitt auch wirklich auf den Stoff gelegt habe. Wie auch immer ich auf dieses Maß gekommen bin, real waren es höchstens 1,3 oder 1,5. Daher wurde es direkt beim Zuschnitt richtig spannend.

Die langen Teile des Kleids ließen nur wenig Reststücke für Ärmel und Beleg zurück. Daher habe ich erstmal den Saum um etwa 8cm gekürzt, damit ich mehr Stoff für alles andere übrig habe. Danach mussten die 3/4 Ärmel dran glauben. Aus denen habe ich kurze Ärmel gemacht. Den Ärmelschnitt selbst habe ich dann am Schulteransatz nochmal längs geteilt, so dass ich jeden Ärmel aus 2 Teilen zusammengestückeln musste. Der Beleg ließ sich dann gerade noch so aus dem letzten Reststück herstellen. Nun ist von dem Stoff nicht mehr genug Rest übrig für ein Barbiekleid. Ich habe wirklich alles bis auf den letzten Zentimeter verarbeitet.  Ich hoffe inständig, dass ich mich bei den Maßen für den Schnitt nicht ebenso vertan habe wie beim Stoff.

Vintage Bahnenkleid selber nähen

Futter für das Kleid!

Nein, hier gibt’s jetzt keine Plätzchen. Höchstens Tee. Im letzten Beitrag zur Planung hatte ich noch darüber sinniert, ob ich das Kleid füttern soll oder nicht. Nachdem ich aber die ersten Längsnähte genäht hatte war klar, dass ein Futter unverzichtbar ist. Erstens, weil der Stoff etwas franst und ich die Nahtzugaben der Längsnähte nicht mit der Overlock versäubern möchte. Ich befürchte, dass die Nahtzugaben dann zu dick werden und von außen sichtbar sind. Zudem löst sich die Overlock-Naht, wenn man die Nahtzugaben später einschneidet. Zweitens, sehen offene Nahtzugaben von innen einfach nicht besonders schön aus und fühlen sich auf der Haut auch nicht so toll an. Deswegen habe ich beschlossen, noch ein Futterkleid dazu zu nähen.

Die Nahtzugaben wie die hier im Bild habe ich einfach mit der Zackenschere ganz nach am Rand abgeschnitten. So fransen sie nicht weiter aus.

Kleid füttern Nahtzugaben

Abgenadelt

Mein Weihnachtsbaum macht dieses Jahr vermutlich auch schon recht früh schlapp. Leider ists beim Nähen nicht möglich, mit Wasser und Dünger noch irgendwas zu retten. Bei meinem Futtekleid habe ich mir direkt bei der ersten Naht einen bitteren Fauxpas geleistet. Ich hatte vollkommen vergessen, vor dem Nähen die Nadel zu wechseln. In der Maschine steckte noch eine etwas abgehalfterte 80er Allzwecknadel, mit der ich den dickeren Oberstoff genäht hatte. Und weil es spät und nicht mehr ganz so hell war (oder ich nicht mehr ganz so fit), bemerkte ich erst nach der halben Kleidlänge, dass die Nadel mir den Stoff zerrupft hatte. 🙁

Die Nadel war wohl etwas zu dick und zu stumpf, daher zog es kleine Fäden, ähnlich einer Laufmasche in dem feinen Satin, die sich beim Ziehen von einer Seite des Stoffs zur anderen zogen. Man sieht es auf dem Bild leider nicht sehr gut, aber es sah nicht schön aus und war auch mit Bügeln nicht zu retten. Daher musste ich wohl oder übel die beiden Futterteile nochmal neu zuschneiden. Zum Glück hatte ich immerhin mehr als genug Futterseide zur Verfügung.

Der Kragen

Als nächstes habe ich die beiden Kragenteile genäht. Der Kragen ist schwarz, als kontrastierendes Detail zu dem feinen Punktemuster und der Farbe des Kleids. Den Kragen habe ich aus schwarzem Romanit-Jersey genäht. Bei dem „Secretary Dress“, das ich im Sommer für meine Schwester genäht habe, hatte ich den selben Kragenschnitt verwendet und ich fand, dass der Kragen aus diesem Material sehr schön anliegt und durch den leichten Glanz des Stoffs auch sehr edel aussieht. Hier sieht man beide Kragenteile nach dem Nähen, ungewendet. Da ich den Kragen an den verstürtzen Halsausschnitt annähe, wie im Gertie-Buch empfohlen, habe ich ihn komplett zugenäht und nur ein kleines Loch zum Wenden übrig gelassen, das ich dann von Hand geschlossen habe.

Der Kragen kommt aber erst ganz zum Schluss ans Kleid. Jetzt wird’s erstmal spannend

Lady oder Presswurst? – Die Anprobe

Nachdem alle Teile des Kleids zusammengenäht und die Ärmel eingesetzt sind, wird’s ernst! Ich war selbst ziemlich gespannt, ob das Kleid gut passen würde. Ich hatte zwar nach dem Nähen der Schulternähte schonmal eine kurze Anprobe gemacht, aber mit Ärmeln sieht das Ganze ja oft gleich mal ganz anders aus. Außerdem fällt das Kleid anders, wenn es mal ein paar Tage auf dem Bügel gehangen hat. Das Futterkleid habe ich zur Anprobe erstmal nur mit dem Halsausschnitt angearbeitet, so dass ich im Notfall noch den Sitz korrigieren kann.
Ich gebe zu, ich hatte etwas Angst, dass ich das Kleid mit einem 50cm Reißverschluss am Rücken nicht würde anziehen können. Es ist zwar eng, passt mir aber doch über die Hüften, wenn ich es über den Kopf ziehe. Mit dem Ergebnis der Anprobe bin ich dennoch sehr zufrieden.

Weihnachtskleid Anprobe

Bevor sich jemand wundert: Nein, das Oberteil ist nicht zu weit. Als ich zum Fotografieren den Arm gehoben habe, ist der gesteckte Reißverschlussschlitz hinten aufgegangen und das Oberteil ist hinten in der Mitte offen. Ich bleibe jedoch bei meiner Aussage vom letzten Post, dass ich vor Weihnachten besser mal nicht mehr so viele Plätzchen essen sollte. Sonst platzt mir womöglich beim Weihnachtsdinner das Kleid XD

Und jetzt?! Ausblick auf das letzte Kapitel

Saum von Hand umnähenJetzt geht es an den Endspurt zum Weihnachtskleid 2021! Und wie das oft so ist, gibt’s kurz vor der Party noch ganz viel zu tun. Ich muss nicht nur die Geschenke verpacken und mir überlegen, wo all die Leute beim Weihnachtsessen sitzen sollen, sondern bei meinem Kleid ist auch noch einiges zu nähen. Ich muss mich erstmal entscheiden, ob ich dem Kleid nun noch einen Gehschlitz verpasse, oder nicht. Eigentlich bin ich so richtig faul und habe keine Lust, da würde ich lieber noch nen Glühwein trinken gehen. Allerdings ist „gehen“ ein gutes Stichwort, ich möchte mich in dem Kleid ja auch bewegen können. Von der Länge her ist das Kleid aber wesentlich kürze als mein letztes Pencildress, so dass ich mich frage, ob ich den Gehschlitz überhaupt brauche…. Dann wird die Handnähnadel ausgepackt, denn es steht einiges and Handarbeit an. Ärmelsäumme nähe ich von Hand per Blindstich um. Dann muss das Futter von innen an den Armkugeln eingeschlagen festgenäht werden (Nein, ich habe die Ärmel nicht mit gefüttert, weil zu faul). Am Ende wird das Futter dann unten Am Saum um den Schlitz  herum angenäht und unten punktuell mit ein paar Stichen. Danach muss ich mir dann noch etwas Zeit zum Fotografieren einplanen. Ihr seit also, bis zum Abschluss des Sew-Alongs gibt’s noch einiges zu tun.

 

Ich gönne mir jetzt erstmal eine schöne Tasse Tee und schau mir bei MeMadeMittwoch mal den Zwischenstand der anderen Sew-Along Teilnehmerinnen an. Ich bin super gespannt, wie sie so vorankommen und was da für interessante Kleidungsstücke entstehen.

Bis zum nächsten Mal, dem „großen Finale“ am 19.12.

Eure Lasercat

 

 

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