Nähmaschine und Miezi

Da liegt es, das pinke Maxikleid. Oder zumindest das, was davon schon fertig genäht ist. Und da liegt es gut. Schon seit bald fünf Jahren. Ich habe es nie fertig gemacht. In der Zwischenzeit habe ich es mehrmals wieder ausgepackt und war mir sicher: „Diesen Sommer nähe ich das fertig.“ – Und dann war wohl doch nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Genauso geht es auch dem lila Maxikleid, dem grauen Rock und so manch anderem halbfertigen Kleidungsstück.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Dinge voller Elan zu beginnen und dann die Motivation zu verlieren, liegt in der Natur der meisten Menschen. Wer hat nicht irgendwas zuhause, was er unbedingt mal fertig machen wollte und dann wieder vergessen hat? Ich für meinen Teil habe eine ganze Menge solcher Projekte. Ein paar davon möchte ich euch hier mal vorstellen.

Einige angefangene Projekte – Und warum sie immer noch herumliegen

Das Maxikleid mit Pink
Als die Maxikleider gerade wieder modern wurden, habe ich dieses Schnittmuster in der Burda Easy Fashion gesehen. Ein Maxikleid aus riesigen Rüschen! Der Wahnsinn! Den Stoff fand ich spontan und wollte ihn sofort verarbeiten. Also kombinierte ich ihn mit schwarzem Chiffon und fand es großartig. So großartig habe ich allerdings nicht gearbeitet. Die Rüschen sind teils etwas krumm und schief und der Reißverschluss passt farblich überhaupt nicht dazu. Zudem habe ich kurz nach dem Nähen etwas zugenommen, so dass das Kleid heute schon etwas eng sitzt, obenrum. Kurz gesagt – Hier ist eine Menge Korrekturarbeit notwendig, damit ich mich in dem Kleid auf die Straße trauen würde. Und ich müsste ein bisschen abnehmen. Mal sehen – Nächsten Sommer vielleicht 😉

Das Maxikleid  in lila
Mit den Maxikleidern habe ich auch kein Glück. Den großartigen Chiffonstoff für das Oberkleid hat mir meine verstorbene Mutter geschenkt. Sie hatte damals den Vorschlag gemacht, daraus ein Maxikleid zu machen. Leider reichte der Stoff nicht für ein komplettes Kleid, so dass ich das Unterkleid aus einem etwas schwereren Synthetikstoff gemacht habe. Dieser ist aber viel zu schwer. In Kombination mit dem zarten Crepe-Chiffon sieht er aus wie ein alter Vorhang. Dementsprechend hatte ich das Kleid einmal an und seitdem wartet es darauf, dass ich mir die Zeit nehme, das Unterkleid rauszutrennen und durch einen leichteren, besser passenden Stoff zu ersetzen.

Der graue Rock
Er ist fast fertig, eigentlich fehlt nur noch der Saum. Nur habe ich mich hier total bei der Größe vertan. Er ist mir viel zu groß. Da ich nicht vorhabe, viel zuzunehmen, suche ich seit drei Jahren jemanden, dem der Rock passt. Dann passe ich den Saum der Größe und den Wünschen seiner Trägerin an. Schon einige Bekannte und Freunde haben den Rock anprobiert – Aber das Aschenputtel dem er richtig passt, hat sich noch nicht gefunden.

Der Blazer in nude
Ich sah diesen Stoff und wollte unbedingt einen bestimmten Blazer-Schnitt daraus nähen. Es hat sich nur leider herausgestellt, dass mir weder der Schnitt, noch die Farbe gut stehen. Und ein bisschen zu klein ist er auch geworden. Eigentlich fehlen nur noch die Knöpfe an den Ärmeln – Und die Motivation, das Ding fertig zu machen und eine Besitzerin dafür zu finden.

Das lila Katzen-T-Shirt
Ich habe einmal in einem alternativen Laden ein T-Shirt mit einem echt genialen Katzenmotiv gefunden. Leider ist es kein tailliertes Shirt, sondern ein eher wabbliger Schnitt. Seit dem Sommer wartet es darauf, in ein sexy Katzenshirt umgewandelt zu werden. Es wird wohl bis nächstes Jahr warten…

Der Stepp-Rock
Diesen Rock habe ich mit 13 selbst genäht. Er ist aus Steppstoff und hat rechts und links Reißverschlüsse. Eigentlich ein tolles Teil (Wenn ich noch reinpassen würde^^). Da ich ihn viel und gern getragen habe, ist das Futter an manchen Stellen etwas ausgerissen. Den Rock zu reparieren habe ich auf den Zeitpunkt geschoben, an dem ich wieder reinpasse. Denn was sollte ich sonst damit?

Nähe ich das irgendwann mal fertig?

Manchmal beginne ich Projekte voller Begeisterung – Und dann bleiben sie liegen. Es fällt mir unglaublich schwer, mich wieder dafür zu motivieren, daran weiterzumachen. Ich fühle mich deswegen nicht schlecht, schon meine Mutter hatte einige nie vollendete Projekte in ihrer Nähecke. Trotzdem wurmt es mich ein wenig, dass die Sachen nicht fertig werden. Motivation, damit wieder anzufangen, habe ich allerdings auch nicht. Also schiebe ich sie auf – Auf den richtigen Zeitpunkt, wenn ich total Lust habe, genau das zu machen oder zu tragen. In der Hoffnung, dass er irgendwann kommt.

Nicht alle Sachen bleiben für immer liegen. Zum Beispiel habe ich diesen Sommer ein zauberhaftes Sommerkleid fertig genäht (Vorgestellt in diesem Post), das zuvor auch mindestens drei oder vier Jahre halbfertig im Schrank hing.

Nähen ist für mich keine Arbeit, die ich erledige, weil ich Geld dafür bekomme oder weil etwas Schlimmes passiert, wenn ich es mal nicht mache. Es ist mein liebstes Hobby und hat für mich sehr viel mit positiver Stimmung und Motivation zu tun, aber auch mit Begeisterung für das aktuelle Nähprojekt. Manche Projekte halten meine Begeisterung länger als andere. Bei manchen ist die Begeisterung aber auch irgendwann plötzlich weg. Das kann einen bestimmten Grund haben, den gibt es aber manchmal auch nicht. Da habe ich dann einfach keine Lust mehr, das Projekt zuende zu bringen und verschiebe es auf unbestimmte Zeit.

Ich hoffe, dass auch die oben aufgeführten, aufgeschobenen Projekte irgendwann ihre Zeit bekommen.

 
Habt ihr auch schon Nähprojekte angefangen und nie fertiggestellt? Dann schreibt mir doch einen Kommentar

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