Manchmal ist es nur eine unachtsame Bewegung und ratsch – Ist die Lieblingshose an einer unangenehmen Stelle gerissen. So ist es letzte Woche auch meinem Liebsten passiert. Besonders bei Lieblingshosen, die häufig getragen werden, ist der Stoff schnell mürbe, da reißt er gerne mal an besonders beanspruchten Stellen aus.
Ist der Riss in der Nähe einer Naht ist das kein Problem. Dann kannst du die Hose schnell und fast unsichtbar wieder flicken. Wie das geht, zeige ich in diesem Tutorial.
Da der Jeansstoff an der gerissenen Stelle schon recht mürbe ist, kann ich den Riss nicht einfach so stopfen. Das würde direkt wieder rausreißen. Daher arbeite ich mit einem Patch aus einem anderen Stoff, der von innen aufgesetzt wird. Damit kann ich wunderbar die Jeans flicken und gleichzeitig auch das mürbe Material vor weiterem Ausreißen schützen.
Das brauchst du
- Alte Jeanshose oder Jeansstoff für den Patch
(fester, dickerer Baumwollstoff tut es auch, man sieht den Patch nach dem Flicken nicht) - Jeans-Nähgarn, gibt’s z.B. hier
- Ein paar Stecknadeln
Warum Jeansnähgarn?
Dieses Nähgarn ist speziell für dicke, feste Stoffe wie eben Jeans gedacht. Es ist sehr reißfest und löst sich auch nicht durch Scheuern und Reiben beim Tragen auf. Normales Nähgarn würde an einer so beanspruchten Stelle an einer Jeanshose nicht lange halten.
1. Schablone zeichnen & Patch ausschneiden
Als erstes mache ich mir eine kleine Schablone für den Patch. Dazu messe ich erstmal den Riss aus – einmal in der Länge und in der Breite. Das zeichne ich auf dem Papier ein. Als Breite habe ich mir etwa 4cm ausgesucht. Ich mache den Patch immer lieber etwas zu groß, so dass ich ihn später noch abschneiden kann.
2. Patch feststecken
Dann steckst du den Patch auf den Riss in der Hose. Am Besten fängt du an den Nähen an. Da ist das gerade Feststecken am Einfachsten.
3. Patch annähen und anpassen
Im letzten Schritt wir der Patch angenäht. Ich nähe immer zuerst entlang einer Naht. Dann prüfe ich, ob der Patch gerade sitzt und stecke ihn gegebenenfalls nochmal fest.
Wenn alles sitzt, nähe ich gerne zwei oder drei mal darüber, so dass der ausgerissene Teil der Jeans gut am Patch befestigt ist. Die ausgefransten Nähe stecke ich mit Stecknadeln „in“ die Naht, so dass man sie nicht mehr so stark sieht.
Am Ende prüfe ich, ob Naht und Patch auch fest sitzen, in dem ich die entsprechende Stelle der Jeans etwas dehne und ziehe.
Am Schluss wendet ihr die Jeans nochmal, dann könnt ihr die überstehenden Enden des Patchs abschneiden, so dass sich beim Tragen innen keine unangenehm scheuernden Stellen oder Falten ergeben.
Dann seid ihr auch schon fertig. So einfach ist es, eine Jeans zu flicken.
Tipp:
Diese Methode funktioniert übrigens nicht nur bei Jeans, sondern bei fast allen Kleidungsstücken, bei denen etwas ausgerissen ist. Für den Patch solltest du natürlich immer den selben Stoff verwenden, aus dem auch dein Kleidungsstück gemacht ist. Bei feineren und leichteren Stoffen kann man als Patch auch ein Stück Vlieseline verwenden. So bleibt er unsichtbar.
Wenn ihr Anregungen, Fragen und Feedback rund um das Thema „Jeans flicken“ habt, lasst mir doch einen Kommentar unter dem Beitrag oder auf meiner Facebookseite da. Ich antworte garantiert.
Vielen Dank für diesen Artikel zum Reparieren einer Jeans. Gut zu wissen, dass die Methode auch bei vielen anderen Kleidungsstücken hilft. Ich möchte meine Hose reparieren und werde versuchen, die Tipps hier umzusetzen.
[…] mit einem Stoffflicken von Innen stopft, habe ich vor langer Zeit schon einmal in einem eigenen Blogbeitrag […]