Oft werde ich gefragt: „Ist das Selbernähen den Aufwand denn wert?“ oder „Lohnt sich das überhaupt?“ Auf diese Frage habe ich so einige Antworten parat. Vier davon findet ihr hier in diesem Artikel.
1. Nähen macht Spaß
Für viele Leute ist die Erinnerung an den Handarbeitsunterricht in der Grundschule schon einschläfernd. Den meisten Menschen macht Handarbeiten nun einmal keinen Spaß. Sie finden es öde, kompliziert und sehen den Aufwand in keinem Verhältnis zum Ergebnis.
Es gibt aber auch noch andere Leute. Das sind meistens die, die im Handarbeitsunterricht gute Noten hatten. Es gibt aber auch viele Späteinsteiger, die über die aktuellen „DIY-Trends“ wie zum Beispiel Stricken überhaupt erst zum Handarbeiten gekommen sind.
Ganz wichtig ist natürlich auch der Spaßfaktor. Mir macht es Spaß, mit meinen Händen Kleidungsstücke zu erschaffen und Dinge zu gestalten. Es geht überhaupt nicht um den Aufwand den man betreibt, um ein bestimmtes Kleidungsstück fertig zu nähen, sondern um den Schaffensprozess selbst. Wenn es Spaß macht, ist es egal wie lange es dauert.“Lohnt das sich überhaupt?“ ist dabei nicht die Frage.
Es ist die Freude am kreativen Schaffen.
2. Nähen entspannt
Es gibt inzwischen einige Studien darüber dass Handarbeiten besonders entspannend auf Menschen wirkt, die den ganzen Tag nur am Rechner sitzen und kaum noch etwas mit ihren Händen tun, außer eine Maus zu bewegen. Mit den Händen zu arbeiten regt das Gehirn an, es entspannt und ist eine willkommene Abwechslung vom Alltag im Büro.
Laut einer Umfrage vom Makerist-Blog ist der Stress-Abbau einer der wichtigsten positiven Effekte, die das Nähen hat.
3. Ich liebe Stoffe
So ist das. Stoffe mochte ich schon immer. Ich liebe die unterschiedlichen Oberflächen, Dicken, Muster und Farben. Stundenlang könnte ich über den Stoffmarkt schlendern und all die unterschiedlichen Stoffe durchsehen und berühren. Es gibt so unglaublich viel Auswahl und aus allem kann man etwas tolles Nähen. Egal ob Kleid, Tasche oder Sitzbezug, jeder Stoff hat irgendeine Bestimmung.
4. Endlich Kleider, die mir richtig passen
Ich habe keine Standard-Figur – Und schlank bin ich auch nicht. Das ist der Grund, warum ich in normalen Modegeschäften nur selten Kleidung finde, die richtig gut passt. Die meisten Kleidungsstücke sind zu kurz, in der Taille zu weit und an der Hüfte zu eng.
Daher bin ich sehr glücklich, dass ich selber Nähen kann. Wenn ich ein Kleidungsstück nähe kann ich schon beim Schnittmuster prüfen, ob und wie die Passform sein soll. Ich kann dann zum Beispiel die Taille enger machen und nach unten verlängern, ich kann die Ärmel länger machen und den Ausschnitt abändern. Dadurch passt sich das fertige Kleidungsstück fast perfekt meiner Figur an.
Zugegeben, beim Anpassen und Ändern von Schnitten habe ich noch viel zu lernen – Das gehört zu den Dingen, die ich noch nicht so gut kann. Aber meine selbstgenähten Kleidungsstücke passen dennoch besser als so manch gekaufte. Vielleicht wage ich mich dieses Jahr auch mal an richtig schwierige Projekte wie Blusen oder einen Blazer.
5. Ich bin unabhängig von Modetrends
Manchmal laufe ich durch die Modegeschäfte und finde gar nichts zum Anziehen. Das liegt meistens daran, dass die aktuell angesagten Farben und Schnitte mir überhaupt nicht stehen und gefallen.
Bei den Kleidern die ich selbst nähe, kann es mir völlig egal sein, was gerade angesagt ist. Ich kann mir einen Schnitt aus den Sechzigern, Neunzigern oder aus den neusten Modemagazinen aussuchen und bei Farben, Mustern und Stoffarten ist die Auswahl grenzenlos.
Mein Schnitt, mein Stoff, meine Farbe – Beim Nähen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt