Diese Leggings gehört nicht unbedingt zu dein einfachsten Nähprojekten aus Jersey, aber sie ist die Mühe wert. Dieser Schnitt lässt sich in unendlich vielen Varianten umsetzen. Meine erste (und sicher nicht letzte) ist diese Bikerleggings mit lila Kunstleder-Einsätzen.
Den Herbst 2020 verbringe ich hauptsächlich zuhause oder auf dem Spielplatz. Entweder bin ich Projektmanagerin im Home-Office oder Mutti mit Ganzkörpereinsatz. Deswegen bleiben all meine schönen Röckchen und Kleidchen meistens im Schrank hängen. Meine „bequeme“ Garderobe beschränkte sich bislang auf Sportsachen und aus Jersey habe ich höchstens Mal ein T-Shirt oder Kindersachen genäht. Seit ich aber so viel zuhause bin, nähe ich auch immer mehr bequeme, stretchige Basics für mich selbst. Eins davon ist die Bikerleggings, die ich Dir hier vorstelle.
Der Schnitt
Das Schnittmuster heißt „Puzzleleggings/Bikerleggings Biggi“ und ist vom Label „Feefeefashion. Man kann es als E-Book bei Makerist, Etsy oder diversen anderen Schnittmusterportalen für 6,50€ kaufen. Aktuell ist es übrigens auch direkt bei Feefeefashion im Angebot für 3,90€ – ein echtes Schnäppchen.
Da solche Onlineschnitte ja manchmal von der Qualität her etwas mau sind – Immerhin durchlaufen sie nicht so eine Qualitätssicherung wie bei den großen Labels wie Burdastyle oder Butterick – Möchte ich hier ein kurzes Feedback zum Schnitt geben.
Das Schnittmuster lässt sich einwandfrei drucken und Kleben, die Teile passen perfekt aufeinander und die Nähanleitung ist gut beschrieben und bebildert. Einziges Manko an diesem Schnitt sind die Größen. Ich habe die Leggings ins Größe 38 genäht und sie ist mir obenrum zu weit und unten zu kurz, obwohl ich den Saum extra schon um 4cm verlängert habe. Die Endmaße der Leggings passen also schlichtweg einer Frau mit den in der Größentabelle angebenen Maßen nicht. Ich gebe dieses Feedback auf jeden Fall mal weiter, vielleicht wird der Schnitt in der Zukunft ja mal überarbeitet.
Ansonsten kann ich Dir – Falls Du diese Leggings auch mal nähen möchtest – Nur raten, mal die (ungedehnten) Maße einer Leggings zu nehmen, die Dir gut passt und mit dem Schnittmuster der Bikerleggings abzugleichen. So kannst du sie optimal auf deine Figur anpassen. Da die Hose ja eng sitzt, d.h. an allen Seiten gedehnt ist beim Tragen, ist es schwer nur anhand des Schnittmusters die richtige Größe auszumessen.
Der Stoff
Meine erste Bikerleggings habe ich aus schwarzem Baumwolljersey mit Kunstleder-Einsätzen genäht. Das wunderschöne lila Kunstleder habe ich vor einiger Zeit mal über Ebay gekauft. Der Jersey stammt aus dem Stoffladen meines Vertrauens vor Ort.
Nähen mit Kunstleder
Ich habe hier das erste Mal Kunstleder verarbeitet und kann folgende Erfahrungswerte verzeichnen:
- Kunstleder kann man praktisch nicht bügeln. Gerade bei den Biesen am Knieteil der Leggings habe ich daher etwas getrickst: Ich habe die Biesen genäht und das Knieteil dann über Nacht zwischen ein paar schwere Bücher geklemmt, damit die Falten sich schön in eine Richtung legen.
- Meine Nähmaschine hat das Kunstleder nicht gut transportiert, da es eine „klebrige“ Ober- und Unterseite hat. Ich habe daher beim Nähen Backpapier dazwischen gelegt, damit es nicht im Stofftransport meiner Nähmaschine hängen bleibt.
- Das lila Kunstleder hat beim Nähen eine riesige Sauerei auf meiner weißen Nähmaschine hinterlassen. Ich vermute mal die lila Flecken werde ich nie wieder los
- Zum Nähen von Kunstleder wird zwar meistens eine Ledernadel empfohlen, ich bin bei diesem Leder damit aber nicht weit gekommen. Ich habe dann eine Microtex-Nadel verwendet, damit ging es dann wunderbar
Fazit
Für meine erste Leggings finde ich das Modell in Ordnung, es ist auch durchaus tragbar. Ganz zufrieden bin ich damit allerdings nicht. Oben an der Hüfte ist die Leggings etwas zu weit. Obwohl ich den Bund ultra eng gemacht habe, rutscht sie etwas und sitzt nicht so wirklich gut. Der Bund aus Bündchenstoff ist auch nicht ganz so schön geworden und das Strickbündchen passt auch nicht wirklich zum Kunstleder. Ich werde den Bund wohl nochmal abtrennen und einen breiteren Bund aus Jersey annähen. Bei der Gelegenheit werde ich vielleicht auch die Seitennähte nochmal aufmachen und versuchen, die Leggings obenrum so etwas enger zu bekommen.
Außerdem habe ich beim Nähen am Bein den Jersey etwas verzogen. Beim Tragen sieht man es nicht, weil der Stoff dann ja gedehnt ist, aber wenn die Hose flach auf dem Boden liegt sieht man deutlich eine leichte Drehung an einem Knöchel.
Trotzdem gefällt mir der Schnitt sehr gut. Es ist ein tolles Basic-Teil mit dem gewissen Etwas. Ich werde die Leggings auf jeden Fall noch einmal nähen – Dieses Mal in schwarz. Die steht auch schon auf meiner To-Sew-Liste für den Herbst und Winter und ist Bestandteil meiner 3×3 Capsule Wardrobe. Schaut also bald mal wieder vorbei hier auf meinem Blog, vielleicht ist sie ja dann schon fertig.
Vielen Dank, dass Du meinen Beitrag bis hierhin gelesen hast. Ich hoffe, ich konnte dich inspirieren, motivieren und Dir mit meinen Erfahrungswerten weiterhelfen. Ich würde mich sehr freuen, wenn du in meiner Facebook-Community vorbei schaust.
[…] Schnitt bereits vor einem Monat schonmal genäht, in einer Variante aus Jersey und Kunstleder ( Hier geht es zum Beitrag über diese erste […]
[…] Man sollte einen Stoff nicht danach beurteilen, was andere Menschen darüber denken. Jedes Material – Egal wie billig – Kann in der richtigen Kombination auch ganz edel wirken. Ich trage mein Pannesamt-Longsleeve jedenfalls sehr gerne. Egal ob zuhause, im Restaurant oder für die Weihnachtsfeier. Es ist bequem und man ist direkt irgendwie schick angezogen. Ich mag den Schimmer des Stoffs auf den gerafften Teilen des Shirts. Auf den Bildern trage ich es zusammen mit meiner selbstgenähten Bikerlookleggings. […]